Die letzten Geheimnisse der „Lucona“

Der wahrscheinlich größte politische Skandal in der Geschichte der 2. Republik entzündete sich um einen Schiffsuntergang: Am 23. Januar 1977 versank das Frachtschiff Lucona nach einer Explosion im Indischen Ozean. Sechs Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.

An Bord befand sich angeblich eine Uranerzaufbereitungsanlage, in der uranhaltiges Gestein gebrochen und gemahlen wird. Die Maschine sollte an eine Briefkastenfirma namens North Pacific Trading in Hongkong gehen. Als Verkäufer fungierte die ähnliche dubiose Firma Zapata SA Suisse von Udo Proksch. Dieser hatte die Fracht bei der Bundesländer-Versicherung in Wien für 212 Millionen Schilling versichern lassen und wollte die Summe nach dem Untergang kassieren. Trotz exzellenter Verbindungen in die Politik kam Proksch mit dem Betrug nicht durch. Aber Österreich wurde von einem langwierigen Justizkrimi bis 1992 in Atem gehalten.

Heute ist die Aufdeckung der Lucona-Causa ist vor allem mit einem Namen verbunden: Hans Pretterebner. Der 2024 verstorbene Journalist, hatte mit seinem Bestseller „Der Fall Lucona“ die Angelegenheit erst so richtig ins Rollen gebracht. Öffentlich kaum bekannt dagegen ist jener Mann, der letztlich die lebenslängliche Verurteilung von Proksch bewerkstelligte: Staatsanwalt Robert Schindler. Seine Ausführungen in einem Zeitzeugengespräch mit dem Autor (2025) geben Auskunft zu einigen der letzten Geheimnisse der Lucona.

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„Augenblicklicher Tod“: Krimi um Karl Lütgendorf

„Wahre Lügen“, der neue Wien-„Tatort“ drehte sich um einen Fall, der vor knapp 38 Jahren die Republik erschütterte: Der mysteriösen Selbstmord des ehemaligen Verteidigungsminister Karl Lütgendorf. Ob es wirklich Suizid war, ist bis heute Gegenstand von Spekulationen. Neue Dokumente entkräften Verschwörungstheorien, geben aber keine abschließenden Antworten.

General, Spion & Waffenhändler: Als „Cary“ sein Glück verließ

Wortlos verließ Karl Ferdinand Freiherr von Lütgendorf an diesem 9. Oktober 1981 sein Bauernhaus in Schwarzau am Gebirge (NÖ). Die Ehefrau hatte ihn gerade zum Mittagessen gerufen. Doch „Cary“, wie sie ihn nannte, stieg ins Auto und fuhr weg. Emmy Lütgendorf machte sich schließlich Sorgen und fuhr dem Gatten nach. Gegen 13.20 Uhr fand sie den Lada Taiga vier km weiter auf einem Wendeplatz vor. Der Motor war abgestellt, beide Türen waren geschlossen. Am Lenkersitz saß der 67jährige Lütgendorf – aus Gesicht, Nase und Ohren blutend. In der rechten Hand hielt er noch einen Smith & Wesson-Revolver. Der Tod des ehemaligen Verteidigungsministers ist bis heute Gegenstand von Spekulationen.

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