Die Killer nicht mehr zurückpfeifen können

Flughafen Schwechat, 27. Dezember 1985: Die drei Männer benahmen sich verdächtig. Sie standen nebeneinander auf der Treppe und zupften nervös an ihrer Kleidung. Einer versuchte eine Handgranate im Ärmel seines Kamelhaarmantels zu verbergen. Der US-Amerikanerin Cora S. fiel das auf, als mit der Rolltreppe an dem Trio vorbeifuhr. Mit ihrem Ehemann, einem in Wien stationierten Diplomaten, war sie an diesem Samstagvormittag auf den Flughafen Schwechat gekommen, um Sohn David zu verabschieden. Nun hieß es rasch handeln – gemeinsam sprachen sie in der Abflughalle den nächstbesten Polizisten an. Doch der verstand kaum Englisch. Er konnte auch niemand verdächtigen im Umkreis entdecken. Gerade als sich der Polizist zu seinem Standort umkehrte, kam es zu mehreren Detonationen. So begann einer der schwersten Terroranschläge in der Geschichte der 2. Republik.

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45 Jahre nach der OPEC-Geiselnahme: Wie der Anschlag gelingen konnte

Das Terrorkommando kam mit der Ring-Straßenbahn. Am 21. Dezember 1975, kurz vor 11.30 Uhr fuhr man fast direkt vor den Sitz des OPEC-Generalsekretariats am Dr. Karl-Lueger-Ring Nr. 10 (seit 2012 Universitätsring). Gut, dass die Tram an diesem Sonntagvormittag fast leer war. Denn die Gruppe bot ein „lustiges Bild“, erinnerte sich Hans Joachim-Klein: Carlos mit seinen lateinamerikanischen Zügen und der in Wien gekauften Baskenmütze auf dem Kopf, der kleingewachsene „Jussef“, ein „Vollblutaraber“, und der Rest in dicken Jacken, um darunter Waffen zu verbergen: „Wir konnten uns deshalb kaum bewegen, und genauso sah es aus.“ In Adidas-Sporttaschen wurden Maschinenpistolen, Handgranaten, Plastiksprengstoff, Sprengkapseln und für jeden eine Packung Amphetamine zum Wachbleiben mitgeführt. Es war also kein Wunder, dass nicht nur der Schaffner „guckte“.

Es folgt ein Auszug aus meinem Buch „Tage des Schreckens: Die OPEC-Geiselnahme 1975 und die Anfänge des modernen Terrorismus“ (2015)

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Der Spion, der niemals zurückkam

Vor 45 Jahren, am 20. Dezember 1975, war die Spionagestadt Wien Schauplatz einer besonders spektakulären Operation, die aber in Vergessenheit geraten ist. Mitten in Wien, vor der zentralen Votivkirche, „verschwand“ ein sowjetischer Überläufer vor der Votivkirche und wurde nicht mehr gesehen: Nicholas George Shadrin war dem KGB in die Falle gegangen. Offiziell ist der Fall bis heute ungeklärt. Und er verdeutlicht, dass der Kalte Krieg in Wien auch in späteren Jahren mitunter mit aller Härte und Verschlagenheit ausgetragen wurde. Denn es sollen auch Ost-Spitzel in den Reihen des österreichischen Sicherheitsapparats in das Verschwinden Shadrins involviert gewesen sein.

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Zum Spionagefall in Bundesheer

Die Dimension des im Juni wegen Spionage für Russland verurteilten Ex-Offizier des österreichischen Bundesheeres dürfte nach Ansicht des Geheimdienstexperten Thomas Riegler größer sein als bisher angenommen, wie er gegenüber der Wiener Zeitung erklärte. Anlass für die Einschätzung bietet ein Satz im aktuellen Verfassungsschutzbericht 2019.

Daniel Bischof, Spionagefall im Bundesheer: „Das erinnert an Oberst Redl“, in: Wiener Zeitung, 26.11.2020, https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2083782-Das-erinnert-an-den-Oberst-Redl.html

Spionagefall in Bundesheer laut Geheimdienstexperte größer als angenommen, in: diepresse.com, 26.11.2020, https://www.diepresse.com/5903709/spionagefall-in-bundesheer-laut-geheimdienstexperte-grosser-als-angenommen

BH-Spionagefall aus Expertensicht größer als angenommen, in: orf.at, 26.11.2020, https://orf.at/stories/3191428/

Spionagefall im Bundesheer offenbar größer als angenommen, in: puls24, 26.11.2020, https://www.puls24.at/news/politik/spionagefall-im-bundesheer-offenbar-groesser-als-angenommen/220544

Spionagefall in Bundesheer größer als angenommen, in: krone.at, 27.11.2020, https://www.krone.at/2285444