„Schwarzer September“: Der Terrorismus der 1970er Jahre und das Münchner Olympia-Attentat

Vor 45 Jahren, am 5. September 1972, überfielen acht schwer bewaffnete „Fedajin“ (Märtyrer) das Quartier der israelischen Mannschaft im Olympischen Dorf und nahmen elf Geiseln. Zwei der Sportler wurden im Handgemenge ermordet. Die laxen Sicherheitsbestimmungen der „heiteren Spiele“ hatten es den Palästinensern leicht gemacht. Spätabends scheiterte ein dilettantischer Befreiungsversuch der bayrischen Polizei: Am Ende der stundenlangen, chaotischen Schießerei waren neun Geiseln, fünf Terroristen und ein Polizist tot.

Das Münchner Olympia-Attentat war eine Wegscheide in der Entwicklung des modernen Terrorismus. Zuvor hatten nationale Bezüge vorgeherrscht. Man denke an den Nordirland-Konflikt oder das Baskenland. Die Münchner Geiselnahme dagegen wurde transnational vorbereitet und durchgeführt – mit der Intention, weltweite mediale Aufmerksamkeit auf das sogenannte „Palästinenserproblem“ zu lenken. Dabei war die verantwortliche Organisation „Schwarzer September“ mit Akteuren außerhalb des Nahen Ostens verbunden. Unter letzteren sollen sich nicht nur westdeutsche Linksextremisten, sondern auch Neo-Nazis befunden haben.

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De Gaulle muss sterben: Das Attentat von Petit-Clamart

Vor 55 Jahren, am 22. August 1962, wäre Präsident Charles de Gaulle beinahe einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Die Organisation de l’armée secrète (OAS) trachtete ihm nach dem Leben, weil er Algerien in die Unabhängigkeit entlassen wollte. Nur durch Zufall überlebte de Gaulle den Feuerüberfall in einem Pariser Vorort. Die nachfolgende Fahndung nach den OAS-Leuten erstreckte sich bis nach Österreich, wie aus staatspolizeilichen Akten hervorgeht. Die Ereignisse inspirierten Frederick Forsyth zu seinem Bestseller The Day of the Jackal (1971), in dem auch Wien eine Rolle spielt. Und der in Österreich aufgewachsene Fred Zinnemann sollte den Stoff 1973 verfilmen. Eine der ersten Szenen, gleich nach der Rekonstruktion des de Gaulle-Attentats, spielt in der Leopoldstadt – im Schatten des Riesenrads.

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