Vor 50 Jahren: Der Anschlag des „Schwarzen September“ gegen das Öltanklager in Triest

500 Meter hoch stieg die Rauchsäule, ein riesiges Flammenmeer hielt Feuerwehrleute die ganze Nacht auf Trapp: Am 4. August 1972 waren im Hafen von Triest vier von 25 Öltanks in Brand geraten und zwei weitere beschädigt worden. Das Großtanklager gehörte zur Transalpine Ölleitung (TAL), einer Pipeline, die vom Hafen Triest in der Bucht von Muggia nach Ingolstadt und Schwechat führt. Für Österreich ist die TAL bis heute eine wichtige Energieversorgungsroute.

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„Dem Terror nicht beugen“: Das Attentat auf Heinz Nittel

Am 1. Mai 1981, vor 40 Jahren, wurde der Wiener Stadtrat Heinz Nittel von einem Terroristen erschossen. Er ist bis heute der einzige Politiker der 2. Republik, der einem Anschlag zum Opfer gefallen ist. Das Attentat am Tag der Arbeit war der Auftakt zu der schwersten Terrorwelle, von der Österreich bislang getroffen wurde.

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Die Killer nicht mehr zurückpfeifen können

Flughafen Schwechat, 27. Dezember 1985: Die drei Männer benahmen sich verdächtig. Sie standen nebeneinander auf der Treppe und zupften nervös an ihrer Kleidung. Einer versuchte eine Handgranate im Ärmel seines Kamelhaarmantels zu verbergen. Der US-Amerikanerin Cora S. fiel das auf, als mit der Rolltreppe an dem Trio vorbeifuhr. Mit ihrem Ehemann, einem in Wien stationierten Diplomaten, war sie an diesem Samstagvormittag auf den Flughafen Schwechat gekommen, um Sohn David zu verabschieden. Nun hieß es rasch handeln – gemeinsam sprachen sie in der Abflughalle den nächstbesten Polizisten an. Doch der verstand kaum Englisch. Er konnte auch niemand verdächtigen im Umkreis entdecken. Gerade als sich der Polizist zu seinem Standort umkehrte, kam es zu mehreren Detonationen. So begann einer der schwersten Terroranschläge in der Geschichte der 2. Republik.

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45 Jahre nach der OPEC-Geiselnahme: Wie der Anschlag gelingen konnte

Das Terrorkommando kam mit der Ring-Straßenbahn. Am 21. Dezember 1975, kurz vor 11.30 Uhr fuhr man fast direkt vor den Sitz des OPEC-Generalsekretariats am Dr. Karl-Lueger-Ring Nr. 10 (seit 2012 Universitätsring). Gut, dass die Tram an diesem Sonntagvormittag fast leer war. Denn die Gruppe bot ein „lustiges Bild“, erinnerte sich Hans Joachim-Klein: Carlos mit seinen lateinamerikanischen Zügen und der in Wien gekauften Baskenmütze auf dem Kopf, der kleingewachsene „Jussef“, ein „Vollblutaraber“, und der Rest in dicken Jacken, um darunter Waffen zu verbergen: „Wir konnten uns deshalb kaum bewegen, und genauso sah es aus.“ In Adidas-Sporttaschen wurden Maschinenpistolen, Handgranaten, Plastiksprengstoff, Sprengkapseln und für jeden eine Packung Amphetamine zum Wachbleiben mitgeführt. Es war also kein Wunder, dass nicht nur der Schaffner „guckte“.

Es folgt ein Auszug aus meinem Buch „Tage des Schreckens: Die OPEC-Geiselnahme 1975 und die Anfänge des modernen Terrorismus“ (2015)

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Zum Anschlag von Wien, 2.11.2020

Experte: Anschlag hat „besondere Dimension“, in: orf.at, 3.11.2020, https://orf.at/stories/3187793/

Ivo Mijnssen, „Islamistische Terroristen halten sich nicht an Regeln“: Weshalb Österreich nach Jahrzehnten wieder einen verheerenden Anschlag erlebt, in: Neue Züricher Zeitung, 3.11.2020, https://www.nzz.ch/international/terror-wien-oesterreich-im-fadenkreuz-der-jihadisten-ld.1584996

Julia Schmidbaur, „Das Bedrohungspotenzial war immer vorhanden“, in: meinbezirk.at, 3.11.2020, https://www.meinbezirk.at/innere-stadt/c-lokales/das-bedrohungspotenzial-war-immer-vorhanden_a4330087

Katja Bauer, Knut Krohn, Der Islamismus war nie verschwunden, in: Stuttgarter Nachrichten, 3.11.2020, https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.terror-von-wien-und-frankreich-der-islamismus-war-nie-verschwunden.1dacc769-6f1d-4a1e-acff-84eb85159af3.html

Werner Reisinger, Als der Terror nach Wien kam, in: Augsburger Allgemeine, 4.11.2020, https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Schwarzer-Tag-fuer-Oesterreich-Als-der-Terror-nach-Wien-kam-id58476686.html

Martin Tschiderer, Daniel Bischof, Nachrichtendienst im Schatten des Attentats, in: Wiener Zeitung, 5.11.2020, https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2081664-Nachrichtendienst-im-Schatten-des-Attentats.html

5.11.2020: ORF-ZIB2 -Beitrag zum Thema: „Anschlag holt Verfassungsschutz ein“ https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/14070510

Warum die Terrorabwehr versagt hat, Gastkommentar auf derstandard.at, 6.11.2020, https://www.derstandard.at/story/2000121475319/warum-die-terrorabwehr-versagt-hat

Expertengespräch für „Bedrohtes Land – Geschichte des Terrors in Österreich“, Dokumentation von Sabrina Peer und Gerhard Jelinek, ORF III, 7.11.2020, https://tv.orf.at/orf3/stories/3008845/

Georg Renner, Verfassungsschutz – die unendliche Reform, in: Kleine Zeitung, 12.11.2020.

Christian Böhmer, „Wehrhafte Demokratie“, in: Kurier, 12.11.2020.

Daniel Bischof, Österreichs lädierte Spione, in: Wiener Zeitung, 13.11.2020, https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2082528-Laedierte-Spione.html

Daniel Bischof, Was Österreich von fremden Spionen lernen kann, in: Wiener Zeitung, 18.11.2020, https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2082945-Was-Oesterreich-von-fremden-Spionen-lernen-kann.html

Ivo Mijnssen, Nachrichtendienst ist ein Sanierungsfall, in: Neue Züricher Zeitung, 26.11.2020, https://www.nzz.ch/international/terror-oesterreich-der-nachrichtendienst-bvt-als-sanierungsfall-ld.1588716?reduced=true

Explosion an Bord der „Steiermark“

Vor 50 Jahren geriet Österreich zum ersten Mal ins Fadenkreuz des internationalen Terrorismus.

21. Februar 1970, 10.47 Uhr: Die AUA-Caravelle „Steiermark“ befindet sich nach Start in Frankfurt am Main gerade einmal acht Minuten in der Luft. Im Steigflug hat man eine Höhe von 3.000 m über dem Odenwald erreicht. 33 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder befinden sich an Bord. Die Destination ist Wien. Was dann geschieht, schildert die Kronen Zeitung anderntags so:

„Die Stewardessen servierten Kaffee und Erfrischungen, als plötzlich eine heftige Explosion die Maschine erschüttert. Einen Augenblick später leuchte das Schild ‚Bitte anschnallen und nicht rauchen‘ auf. Der Kabinendruck hatte rapide nachgelassen, die Passagiere klagten über Ohrenschmerzen.“

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„Bei der RAF waren sie nicht!“

Es war eine Szene wie aus einem Western. Vor 20 Jahren, am 15. September 1999, fragte eine Polizistin zwei Verdächtigte an der Ecke Wagramer Straße/Schrickgasse in Wien-Donaustadt nach dem Ausweis. Die beiden – ein Mann und eine Frau – waren einem Anrainer aufgefallen. Seit mehreren Wochen hatte sich das Duo mit auffälligen Kappen und Sonnenbrillen an derselben Straßenkreuzung getroffen. Das kam dem Rentner schließlich so verdächtig vor, dass er die Polizei alarmierte. Als es nun zu der Personenkontrolle kam, ging alles ganz schnell: Der Mann zog eine Pistole und auch die Beamtin griff nach der Dienstwaffe. „Die beiden standen sich Auge in Auge gegenüber, fast wie bei einem Duell“, sagte ein Zeuge später.

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