Deckname Dolch: stay behind-Widerstandsnetze in Österreich

Aktuell besteht wieder eine reale Bedrohung Europas durch Russland. In einer ähnlichen Situation war man auch Ende der 1940er Jahre, als sich der Kalte Krieg zwischen den früheren Alliierten des 2. Weltkrieges entzündete. Das besetzte und in Zonen aufgeteilte Nachkriegsösterreich war damals unmittelbares Frontgebiet. Deswegen wurde das Land in entsprechende Vorbereitungen für den Ernstfall einbezogen. Der US-amerikanische Geheimdienst Central Intelligence Agency (CIA) koordinierte in ganz Westeuropa umfangreiche Vorbereitungen für ein Widerstandsnetz. Dieses sollte im Falle einer Invasion der Roten Armee hinter feindlichen Linien aktiv werden. Aus freigegebenen CIA-Dokumenten lässt sich der genaue Umfang dieser Guerillakriegsvorbereitungen betreffend Österreich abschätzen. Wichtigstes Element dabei war ein Verband, der unter der Ägide des Gewerkschaftsführers und späteren Innenministers Franz Olah entstanden war. Der Deckname der Truppe lautete: GRDAGGER – „GR“ für Österreich und „Dagger“ (Dolch).

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GLADIO – Mythos und Realität: Ursprung & Funktion von Stay behind im Nachkriegs-Österreich

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Das NATO-Stay behind-Netzwerk, auch bekannt unter seinem italienischen Codenamen „Gladio”, ist mittlerweile zum Synonym für Staatsterror geworden. Als Partisanentruppe für den Fall einer Invasion des Warschauer Pakts konzipiert, soll Stay behind auch aktiviert worden sein, um kommunistische Machtübernahmen zu verhindern. Terrorakte wurden angeblich inszeniert, um spannungsgeladene Situationen zu erzeugen.

Diese Annahmen gilt es kritisch zu hinterfragen. Kürzlich freigegebene Dokumente zum Hintergrund und Aufbau von Stay behind im Nachkriegs-Österreich erlauben einen faktenbasierten Zugang. Zusammengefasst geht es darum, eine nüchterne Bewertung dieses kontroversen Themas vorzuschlagen.

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„Explosion bei der Opernkreuzung!“ Der Alitalia-Anschlag vor 50 Jahren

Um 4.45 Uhr früh am 20. August 1966 detonierte eine 4-Kilo-Bombe vor dem Alitalia-Büro am Kärntner Ring, das schon 1961 ein Ziel gewesen war. „Einer Detonation, die zunächst für einen Blitzschlag gehalten wurde, folgte eine starke Staubwolke, gleichzeitig wurde das Geräusch berstender Glasscheiben gehört“, hieß es in der Arbeiter-Zeitung. Das Geschäftsportal wurde zertrümmert und der entstandene Schaden mit zwei Millionen Schilling beziffert. Die Druckwelle zerbarst weiters die Auslagen und Einrichtungen benachbarter Geschäfte sowie die Verglasungen der Abgänge zur Opernpassage. Nur durch Zufall gab es keine Opfer – zum Zeitpunkt der Explosion war ein starker Gewitterregen niedergegangen und die Straßen waren dadurch „fast menschenleer“.

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