Nach Manchester: Wie ist es um die Terrorgefahr in Österreich bestellt?

Für Österreich bedeutet der radikal-islamistische Terrorismus eine große Herausforderung. Und dass obwohl das Land bereits in der Vergangenheit mehrfach Schauplatz terroristischer Gewalt gewesen ist. Die neue Bedrohung passt aber nicht in bekannte Muster. Von daher greift jene Sicherheitsdoktrin nicht mehr, mit der man in den Jahrzehnten davor die Gefahr eindämmte. Aktuell zeigt sich: Der Terrorismus rückt heran, es gibt erste konkrete Drohungen und verfestigte radikale Milieus im Inland. Dementsprechend steht der heimische Antiterrorapparat vor großen Umwälzungen: Das Bundesheer beansprucht eine größere Rolle, während das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) expandiert und die früher passive Haltung aufgibt. Vor allem aber ist es an der Zeit, sich von lange gehegten Gewissheiten zu verabschieden.

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„Wiener Club“: Der Aufbau von Antiterror-Strukturen in Österreich

Der Aufbau von Antiterror-Strukturen in Österreich war ein langwieriger Prozess. Der Durchbruch kam erst Ende der 1970er Jahre. Und mit dem Wiener Club wurde ein internationales Gremium zur Terrorbekämpfung gegründet, das heute in Vergessenheit geraten ist.

Erschienen in: Öffentliche Sicherheit, Nr. 2/2017, 47-51.

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Eine Nestroysche Posse: Carlos und die österreichische Justiz

Ilich Ramirez Sanchez, genannt Carlos der Schakal, steht in Frankreich zum dritten Mal vor Gericht. Es geht um einen Anschlag in Paris von 1974. Aber wegen seines größten Coups musste sich Carlos nie verantworten: Der Geiselnahme der Erdölminister in Wien 1975. Lediglich zwei Mitglieder des damaligen Terrorkommandos wurden in der BRD vor Gericht gestellt. In Österreich dagegen wurde kein einziger Fall verhandelt. Warum das so ist und welche Rolle dabei die schon fast legendäre österreichische Pragmatik spielt, diesen Fragen bin ich im Rahmen meines Buch „Die OPEC-Geislnahme 1975 und der moderne Terrorismus“ nachgegangen. Anbei ein Auszug.

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„Partisanenspiele“ oder mehr? Die vergessene Geschichte des „SSV Kuenring“

Ende April 1959 flog die selbsternannte antikommunistische Partisanengruppe „SSV Kuenring“ auf, bevor sie Aktionen durchführen konnte. Unter Anleitung eines Zugführers des Bundesheers hatten die durchwegs „national“ gesinnten Jugendlichen die Sprengung von Wiener Donaubrücken geplant und paramilitärische Übungen abgehalten. Angeblich diente dies zur Vorbereitung auf eine mögliche Invasion der Roten Armee. Aber es gab auch Hinweise auf andere Hintergründe. Das ergeben neue Recherchen zur Frühphase des österreichischen Rechtsterrorismus, die gegen Jahresende veröffentlicht werden.

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„Aug um Aug“: Als der Südtirol-Terrorismus auf Österreich umschlug

Vor 50 Jahren ging der Südtirolkonflikt in die besonders blutige Schlussphase – aber immer mehr Archivfunde sprechen für geheimdienstliche Ränkespiele, inklusive Vergeltungsattentate auf österreichischem Boden.

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Tauziehen um das Abu-Nidal-„Terrorgeld“

Seit 2000 sind mittlerweile mehr als 20 Millionen Euro auf einem Konto der Bank Austria eingefroren. Das Konto mit der Nr. 132195566 war am 4. August 1982 bei der damaligen Länderbank eröffnet worden – und zwar von der jordanischen Staatsbürgerin Halimeh Almughrabi. Zwischen 1982 und 1987 wurde die Millionensumme in vier Tranchen einbezahlt. Nach Ansicht der Ermittler fungierte Almughrabi dabei nur als „Strohfrau“ für ihren Ehemann Samir Najmeddin, dem 1984 eine Kontrollvollmacht für das Konto eingeräumt wurde. Der 1939 geborene Najmeddin, Kampfname „Abu Nabil“, war niemand Geringerer als der Finanzfachmann der berüchtigten Abu-Nidal-Organisation (ANO) und für alle Auslandsinvestitionen zuständig.

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„Explosion bei der Opernkreuzung!“ Der Alitalia-Anschlag vor 50 Jahren

Um 4.45 Uhr früh am 20. August 1966 detonierte eine 4-Kilo-Bombe vor dem Alitalia-Büro am Kärntner Ring, das schon 1961 ein Ziel gewesen war. „Einer Detonation, die zunächst für einen Blitzschlag gehalten wurde, folgte eine starke Staubwolke, gleichzeitig wurde das Geräusch berstender Glasscheiben gehört“, hieß es in der Arbeiter-Zeitung. Das Geschäftsportal wurde zertrümmert und der entstandene Schaden mit zwei Millionen Schilling beziffert. Die Druckwelle zerbarst weiters die Auslagen und Einrichtungen benachbarter Geschäfte sowie die Verglasungen der Abgänge zur Opernpassage. Nur durch Zufall gab es keine Opfer – zum Zeitpunkt der Explosion war ein starker Gewitterregen niedergegangen und die Straßen waren dadurch „fast menschenleer“.

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„Im Fadenkreuz des Terrorismus“

Terrorismus ist in Österreich bislang selten geblieben. Von der Intensität her war der Nahostterrorismus die bedeutendste Herausforderung. Zwischen 1973 und 1985 war besonders Wien ein Nebenschauplatz des Konfliktes zwischen Israel und den Palästinensern sowie zwischen arabischen Gruppen untereinander. In diese Zeitspanne fallen die Geiselnahmen von Schönau (1973) und im Wiener OPEC-Hauptquartier (1975), der Mord am Wiener Stadtrat Heinz Nittel (1981), der Wiener Synagogenanschlag (1981) und das Flughafenattentat in Schwechat (1985).

Mehr lesen – Beitrag erschienen in „zeitreise österreich“, Nr. 1/2016, 68-71.

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