Ermordet von einer CIA-Splittergruppe? Zum Tod von Herbert Amry vor 40 Jahren in Athen

Vor 40 Jahren, in den Morgenstunden des 12. Juli 1985, starb Herbert Amry an einem Herzinfarkt. Der Tod des Diplomaten ist bis heute Anlass für Spekulationen. Kurz zuvor hatte er noch zu den Hintergründen der „Noricum“-Waffenaffäre recherchiert. Offizielle Dokumente lassen wenig Raum für Verschwörungstheorien. Erst 2024 ließ Ex-Innenminister Karl Blecha mit der Aussage aufhorchen, dass Amry von einer „CIA-Splittergruppe“ ermordet worden sein dürfte.

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Verpasste Gelegenheit? Kreisky und die Warnung vor dem Jom-Kippur-Krieg

Vor 50 Jahren, am 6. Oktober 1973, brach der Jom-Kippur-Krieg aus. Durch den abgestimmten Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens geriet Israel knapp an den Rand der Niederlage. Bis zum 25. Oktober 1973 gelang es den israelischen Streitkräften aber, die Feinde zurückzudrängen. Doch hohen Verluste und die Tatsache, dass es den arabischen Armeen gelungen war, Israel zu überrumpeln, machten den Jom-Kippur-Krieg bis heute zum nationalen Trauma.

Mittlerweile ist bekannt, dass Israel mit Marwan Ashraf einen Spion in den höchsten Rängen des ägyptischen Regimes hatte. Dieser hatte den Direktor des israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad noch am Vorabend des Angriffs entsprechend gewarnt. Das führte dazu, dass zumindest die Reservisten vier Stunden vor Kriegsbeginn einberufen wurden.

Es gab allerdings noch eine zweite Warnung, die im Vergleich zu jener von Marwan bislang wenig Resonanz gefunden hat.

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Die Killer nicht mehr zurückpfeifen können

Flughafen Schwechat, 27. Dezember 1985: Die drei Männer benahmen sich verdächtig. Sie standen nebeneinander auf der Treppe und zupften nervös an ihrer Kleidung. Einer versuchte eine Handgranate im Ärmel seines Kamelhaarmantels zu verbergen. Der US-Amerikanerin Cora S. fiel das auf, als mit der Rolltreppe an dem Trio vorbeifuhr. Mit ihrem Ehemann, einem in Wien stationierten Diplomaten, war sie an diesem Samstagvormittag auf den Flughafen Schwechat gekommen, um Sohn David zu verabschieden. Nun hieß es rasch handeln – gemeinsam sprachen sie in der Abflughalle den nächstbesten Polizisten an. Doch der verstand kaum Englisch. Er konnte auch niemand verdächtigen im Umkreis entdecken. Gerade als sich der Polizist zu seinem Standort umkehrte, kam es zu mehreren Detonationen. So begann einer der schwersten Terroranschläge in der Geschichte der 2. Republik.

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„Die Angst der Reichen“: Der vergessene Entführungsfall Böhm vor 40 Jahren

Nur wenige Wochen nach der Palmers-Entführung wurde Österreich von einem ganz ähnlichen Verbrechen erschüttert. Am Montag, 12. Dezember 1977, erhielt der Inhaber der Textilkette „Schöps“, Leopold Böhm (1922-2007), auf einer Geschäftsreise in Italien einen Anruf des Wiener Polizeipräsidenten Karl Reidinger: „Ihre Frau ist entführt worden.“ 40 Jahre später ist die Böhm-Entführung in Vergessenheit geraten. Dabei handelte es sich um einen Wendepunkt in der Entwicklung der inneren Sicherheit in Österreich.

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Dr. Bull, die Superkanone & das „Projekt Babylon“

1990 erregt ein spektakulärer Mordfall weltweite Aufmerksamkeit: In Brüssel wird der kanadische Ingenieur und Waffenhändler Gerald Bull erschossen aufgefunden. Zuletzt hatte Bull an dem aberwitzig anmutenden „Projekt Babylon“ gearbeitet – nämlich den Irak mit einer „Superkanone“ aufzurüsten. Davor hatte Bull auch das Design eben jener Noricum-Haubitze verkauft, die Ende der 1980er Jahre zum Dreh- und Angelpunkt eines der schwersten Politskandale in Österreich wurde. Nun tauchte Bulls Name in den „Paradise Papers“ (http://bit.ly/2AJoPYrauf. Ein guter Anlass, sich diesen „Lord of War“ in Erinnerung zu rufen.

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Wie die „Cobra“ giftig wurde

Vor 40 Jahre, im Herbst 1977, erschüttert der Terror der Roten Armee Fraktion (RAF) die Bundesrepublik Deutschland: Prominentestes Opfer ist Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, der entführt und später ermordet wird. In Österreich löst das Nervosität aus. Allen voran Bundeskanzler Bruno Kreisky befürchtet ein Übergreifen der Gewalt – auch deshalb, weil die Republik schlecht darauf vorbereitet ist. Innerhalb weniger Monate kommt es zu einer grundlegenden Wende in der Sicherheitspolitik: Bereits am 1. Jänner 1978 verfügt Österreich mit dem Gendarmerieeinsatzkommando (GEK), dem heutigen Einsatzkommando Cobra (EKO Cobra), über eine professionelle Antitterroreinheit. Lange unter Verschluss gehaltene Dokumente ermöglichen erstmals einen detaillierten Einblick in Gründungsgeschichte der „Cobra“.

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Das Geiseldrama von Marchegg & die bislang unbekannte Rolle der Stasi

Vor 44 Jahren wurden russische Juden am Grenzbahnhof Marchegg von palästinensischen Terroristen als Geiseln genommen. Es war eine der schwersten Krisen in der Geschichte der 2. Republik. So viel ist bekannt. Neue Dokumente zeigen: Ausgerechnet das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) durchkreuzte zufälligerweise noch weitergehende Pläne der Terroristen. Zwei von ihnen wurden „abgefangen“. Womit deutlich wird: Das angeblich symbiotische Verhältnis zwischen Ostblock-Staaten und dem „internationalen Terrorismus“ war wesentlich komplizierter.
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„Wiener Club“: Der Aufbau von Antiterror-Strukturen in Österreich

Der Aufbau von Antiterror-Strukturen in Österreich war ein langwieriger Prozess. Der Durchbruch kam erst Ende der 1970er Jahre. Und mit dem Wiener Club wurde ein internationales Gremium zur Terrorbekämpfung gegründet, das heute in Vergessenheit geraten ist.

Erschienen in: Öffentliche Sicherheit, Nr. 2/2017, 47-51.

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